Überblick

Chronik 1910 - 1919

Sängervereinigung 1842
Nieder-Olm e.V

 

1910

Auch im Jahre 1910 ging der Streit im "Liederkranz" weiter, der Dirigent beschwerte sich über die schwach besuchten Probestunden, dann waren die Sänger vollzählig und der Dirigent kam nicht. Dieses Verhalten ging abwechselnd einige Wochen weiter, bis der Verein den Dirigenten fortgejagt hat (so das Protokoll).

Man nahm Verbindung mit Lehrer Jakob Köhler auf, der sofort am 4. März 1910 die Dirigentenstelle übernahm. Wie ein Zauberwort wirkte der Name Köhler auf die Mitglieder. Meisterhaft hatte er es verstanden, die Sänger anzuspornen, und überall und zu jeder Zeit war reges Leben im Liederkranz spürbar.

Beim 25-jährigen Stiftungsfest in Klein-Winternheim sind beide Nieder-Olmer Vereine aufgetreten. Hierzu stand in einem Artikel des Rheinhess. Generalanzeigers vom 30. Mai 1910 folgender Satz:
"Ehrend für die Gemeinde Nieder-Olm muß hervorgehoben werden, daß die beiden Vereine, sowohl der alte Männergesangverein als auch der neugegründete Gesangverein Liederkranz mit Ihren gesanglichen Leistungen auf der Höhe der Zeit stehen und daß dem edlen Gesang am hiesigen Platze die nötigen Stimmittel zur Verfügung stehen, sowie daß ihm auch das richtige Interesse entgegengebracht wird. Mögen unsere beiden Vereine fortfahren, in brüderlicher Einigkeit, ohne Neid und Scheelsucht, der edlen Sache zu dienen, zu ihrer Ehre und zur Ehre der Gemeinde Nieder-Olm".

An Weihnachten zählte der "Liederkranz 1908" bereits 60 aktive Mitglieder.

1911

Am 16. Juli 1911 nahm der Gesangverein Liederkranz 1908 an einem Wettstreit in Budenheim teil und hat den 1. Preis erhalten. Bei der Rückkehr des Chores, hatte die Nieder-Olmer Bevölkerung den Chor am Bahnhof mit Musik empfangen. So viele Menschen waren zuvor noch nie am Bahnhof in Nieder-Olm.

1912

Laut Beschluß der Generalversammlung, des Männergesangvereines 1842, vom 19. August 1912 wurde Gymnasiallehrer Karl Sieben als Nachfolger mit der musikalischen Leitung des Vereins beauftragt.

Die Jahre vergingen bis dann der 1. Weltkrieg schmerzliche Lücken in die Reihen der Sänger riß. Und denen, die mehr oder weniger heil in die Heimat zurückkehrten, war auch nicht unbedingt nach Singen zumute; es gab Wichtigeres. Dennoch, von den Vereinen aus tat man alles, das einmal gesteckte Ziel, dem deutschen Lied zu dienen, nicht aus dem Auge zu verlieren; es gab noch immer Männer mit Idealismus, und so boten beide Vereine gesanglich ihr Bestes.
Zu den Männern mit viel Idealismus gehörte besonders Karl Sieben.

Lehrer Angelé aus Mainz-Marienborn wurde für den Gesangverein Liederkranz als Dirigent aushilfsweise, wegen Sterbefalls des Sohnes von Lehrer Köhler, verpflichtet.

1913

Im Juli nahm der GV Liederkranz an einem Gesangs-Wettstreit (beim GV Concordia) in Ebersheim teil, trotz bester Leistung, konnte der Verein sich den gewünschten Sieg nicht sichern. Der leitende Dirigent des Vereins, Angelö aus Marienborn, wurde das Opfer dieser Niederlage.

1914

Der beliebte und bestbewährte Lehrer Köhler, Nieder-Saulheim, mußte das Amt des Dirigenten wieder aufnehmen.

1919

Von 1913 bis 1919 erfolgten beim "Liederkranz" keine Eintragungen im Protokollbuch; die einzigen Aufzeichnungen aus dieser Zeit sind in einem "Festbuch zum großen Reform-Wettsingen anläßlich der Fahnenweihe des Vereins am 17., 18. und 19. Juni 1922' festgehalten (dieses Original Festbuch befindet sich bei der Gemeinde Nieder-Olm).

Im Februar 1919 wurde das Vereinsleben in diesem Verein, nach dem 1. Weltkrieg (1914 bis 1918) wieder aufgenommen.

Beim Männergesangverein 1842 wurden bis 1916 die Kassengeschäfte mit Versammlungen und Berichten weitergeführt; auch hier wurde das Vereinsleben erst 1919 wieder aufgenommen.